Morphologie der Incisiven

Veröffentlicht am 27. Dezember 2020

Tipps zum besser werden.

Im folgenden Blogbeitrag zeige ich dir, wie du

  • mit geringen Mitteln eine große Wirkung für dich erzielst.
  • Dein Auge „kalibrierst“.
  • Dein Formgefühl verbesserst.

Das geht natürlich nur, wenn Du bereit bist etwas Zeit in dich zu investieren.
Eine zahntechnische Fortbildung eben 🙂

Na dann lass uns mal loslegen …….
Zuallererst brauchst du ein natürliches Vorbild, sozusagen ein Muster von dem du abschauen kannst. Einen kompletten, natürlichen OK Frontzahn. Da nicht jeder einen natürlichen Frontzahn in der Schublade liegen hat….. frag in einer Zahnarztpraxis nach, ob sie dir einen extrahierten OK Frontzahn geben können. Du kannst ihn auf einen Block kleben und dublieren (siehe Bild oben), oder direkt nacharbeiten.
Als zweites brauchst du einen kleinen, rechteckigen Gipsblock. Er sollte etwas größer dimensioniert sein, als deine natürliche Vorlage.
Jetzt lege dir noch ein paar Sachen zurecht:

  • Schleifkörper für Gips, in grob und fein + weiße Universalgummilinse
  • Stechzirkel oder Schieblehre
  • Buntstift
  • Timer
  • Den Willen besser zu werden und somit deinen persönlichen Marktwert zu steigern! *jippiiii*

Du ahnst es wahrscheinlich schon…. 😉

Jaaaaa, jetzt wird aus dem Vollen geschliffen!

Starte den Timer mit 60 Minuten….ja, genau 60 Minuten.
Zeichne dir die 4 Seiten mesial (M), distal (D), palatinal (P) und labial (L) auf die 4 Seiten deines Gipsblöckchens an. Das ist jetzt dein Sockel.
Weiter unten in diesem Blogartikel findest du ein komplettes Video zu dieser Übung.
Lege dein Muster und dein Gipsblöckchen übereinander und zeichne drum herum. Wiederhole das mit den weiteren 3 Seiten.
Jetzt hast du auf allen 4 Blockseiten die 4 Umrisse deines Musters.

Fang mit der groben Gipsfräse an zu schleifen. Pass zuerst die Höhe deines Gipsblöckchens an das Muster an.
Konzentriere dich beim reduzieren auf eine Fläche und deren gegenüberliegende Fläche. Wenn du labial schleifst, habe die palatinale Fläche mit im Blick. Blende distal und mesial aus.
Genauso, wenn du an der mesialen Fläche arbeitest, arbeitest du auch an der distalen Fläche.
Schleife mit groben Schleifkörpern bis du zum Herausarbeiten der Details kommst und werde, wie die Details auch, immer feiner mit deinem Werkzeug.
Vergleiche oft Vorlage und Werkstück aus verschiedenen Blickwinkeln.

Abgucken ist hier das Zauberwort 😉

Schnapp dir den Buntstift, zeichne dir den Verlauf der Leisten nach. Es hilft dir deine Leisten genauer zu positionieren. Auch der Stechzirkel, oder die Schieblehre geben dir einen genauen Überblick über Länge und Breite.

(Es ist kein „Hochglanzvideo“! Dafür allerdings ehrlich, mit Blick auf das Wesentliche.)

Nach 60 Minuten hörst du konsequent auf an deinem Werkstück zu arbeiten!
JAAAA….das ist wichtig. In meinen Morphologiekursen drohe ich damit den Strom nach 1h abzuschalten…ha, ha, ha :)))
Säubere dein Kunstwerk und die Vorlage. Schnapp dir dein Handy und mach jeweils ein Bild, wo Vorlage und dein Werkstück nebeneinander liegen, aus den Blickwinkeln: L, M, P, D und Incisal.
Was fühlst Du beim Betrachten der Bilder?
Es ist erwiesen, dass erlerntes Wissen durch Emotionen besser im Gehirn verankert wird.
Also solltest du dich über eine gelungene Kopie freuen, oder über eine noch nicht perfekte Form ärgern….. SUPER!
Dran bleiben…..> besser werden!

Jetzt wünsche ich dir viel Spaß bei deiner Fortbildung in zahntechnischer Morphologie.

Gerne kannst du mich auch über die sozialen Kanäle anschreiben.